Grundgedanke
Im Gegensatz zu den sog. inneren, d.h. harmonisch- ästhetischen Kampfkünsten, wie z. B.
Aikido und Judo (Prinzip des Nachgebens und Ausweichens), entspricht Taekwondo der sog. äußeren, d.h.
kompromisslosen, harten Konfrontation, wobei Kraft und Schnelligkeit im Vordergrund stehen.
Die koreanische Bezeichnung -Taekwondo- setzt sich aus drei altkoreanischen Wörtern zusammen und bedeutet im
Zusammenhang soviel wie -Weg des Fußes und der Hand-. TAE bedeutet wörtlich - mit dem Fuß
springen, schlagen, zerstoßen -, und KWON - das Schlagen und Zerspalten mit der Hand -. DO bedeutet
versinnbildlicht -Der geistige Weg bzw. Reifeprozess- und stellt die wichtigste Komponente im Taekwondo dar.
Demnach steht beim Taekwondo die geistige Entfaltung des Übenden im Vordergrund, die durch die
körperlichen Bestrebungen unterstützt und gefördert wird. Taekwondo ist also ein Sport für das
gesamte physische System des Körpers. Es aktiviert Energie in jedem Organ, es entwickelt die Muskeln und
stimuliert das Gehirn.
Taekwondo kultiviert die Willenskraft durch die Vereinigung körperlicher und geistiger Aktivität
und fördert in diesem Sinne Kampfgeist, Selbstvertrauen, innere Ruhe und Bescheidenheit. (Taekwondo aktuell 3/86)
Der koreanische Großmeister und Mitbegründer des modernen Taekwondo Kwon, Jae-Hwa veröffentlichte
zu diesem Thema folgende Erklärung:
-Dem tieferen Hintergrund des Taekwondo liegt, zusammengefasst, die überlegung zugrunde, dass in umfassender
Anwendung und vollkommener Ausnutzung der vorhandenen Möglichkeiten Körper und Geist einer sich bis zur
letzten Vervollkommnung erstreckenden Schulung zu unterwerfen sind. Diese wird es dem Geist immer mehr
ermöglichen, auf seine Instrumente (Körper) bewusst Einfluss zu nehmen. Die Einbeziehung des Körpers
durch Taekwondo in den Vorgang der geistigen Entwicklung ermöglicht es, bei den übungen innere
Vorgänge zu transponieren. Die geistige Tragweite der Übungen liegt in der Möglichkeit eines
praktischen Weges zur körperlichen und damit verbundenen geistigen Erneuerung des Menschen. Das primäre
Ziel des Taekwondo ist es, zu bauen und nicht zu zerstören. Es hilft dem Schüler, sich physisch und
psychisch zu einem ausgeglichenen Menschen zu entwickeln. Jede Einseitigkeit wird vermieden, Beherrschung der
Gedanken, Konzentration, Ausdauer, Überwindung von Angst und Müdigkeit gehören zu der Schulung des
Körpers und des Geistes.-